Blick hinter die Kulissen: Der Weg zum Pop-Up-Radweg

von | Feb 28, 2023 | Radfahren | 0 Kommentare

Lesedauer: 3 Minuten

Baubürgermeister Raphael Knoth eröffnete letzten Donnerstag gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, engagierten Vertretern des ADFC und den Planern aus der Stadtverwaltung den ersten Rastatter Pop-Up-Radweg. Der Pilotversuch wird bis zum 24. September in der Bahnhofstraße durchgeführt und soll den radbegeisterten Rastattern das Leben erleichtern. Nach dem am vergangenen Dienstag mit den Markierungen auf der Bahnhofstraße begonnen wurde, haben viele Bürgerinnen und Bürger sicherlich das erste Mal den Umfang des Pop-Up-Radwegs wahrgenommen. Da ein solcher Pilotversuch nicht über Nacht realisiert werden kann, haben wir uns gefragt, wie denn der Weg bis hin zum Pop-Up-Radweg aussah.

Erste Planungen, die Bahnhofstraße in diesem Bereich auf zwei Fahrspuren zu verengen, stammen aus dem Jahr 2013. Anlass, diese Planungen wieder aufzunehmen, war der Mobilitätspakt. Dieser vereint seit 2020 Planer, Institutionen sowie Bürgerinnen und Bürger zu einer übergreifenden Plattform, um im Bereich Mobilität gemeinsam zu denken und schnell zu handeln.

Die Realisierung des Pop-Up-Radwegs war vor allem in den letzten drei Monaten eine sehr fordernde und zeitintensive Aufgabe für die Rastatter Stadtverwaltung. Neben der Erstellung von Planentwürfen gehörten hierbei auch Gespräche und Abstimmungen mit verschiedenen Fachbehörden und politischen Gremien zu den Hürden, die bewältigt werden mussten.

Kevin Schlegel und Maximilian Arnold von der Rastatter Stadtverwaltung stehen uns heute als Interviewpartner zur Verfügung. Beide sind sich einig: „Ein einfacher Weg war es nicht, aber wir sind uns sicher, dass der Radweg eine sehr gute Maßnahme für Rastatt darstellt.“

Was ist Ihre Rolle im Projekt?

Kevin Schlegel: Ich bin für die Projektleitung und -Steuerung zuständig.

Maximilian Arnold: Ich bin der Koordinator für den Mobilitätspakt insgesamt, ich habe auch die Koordinierung bei der Abstimmung der Beteiligten untereinander übernommen. Kevin Schlegel hat dann als Projektleitung für den Pop-Up-Radweg die Gespräche mit den Behörden und die Erstellung eines Planentwurfs betreut.

Was war notwendig, um den Pop-Up-Radweg realisieren zu können?

Kevin Schlegel: Viele Runden mit Fachplanungsämtern, der Polizei, den Straßenverkehrsbehörden bis hin zur Firma, die für die Stadt Rastatt die notwendigen Markierungen anbringt. Insgesamt hat mich die Planung sicherlich vier Monate beschäftigt. Der Plan wurde nämlich auch in mehreren Varianten ausgearbeitet. Anstelle einer großen Variante wurde jetzt ein relativ kleiner Teilbereich als Fahrradweg ausgewiesen. Wir haben hier von Anfang an versucht, einen Weg zu finden, der vom Aufwand her überschaubar ist, aber trotzdem das gewünschte und auch sichere Ergebnis für die Radfahrer erfüllt. Um die Lage besser einschätzen zu können, haben wir uns hier auch mit den örtlichen Vertretern des ADFC ausgetauscht.

Was möchten Sie den Autofahrern mit auf den Weg geben?

Kevin Schlegel: Da gibt es viele Faktoren – zum einen, wenn in der Bahnhofstraße mehr Leben ermöglicht wird und wenn möglichst viele Radfahrer das Angebot annehmen. Natürlich auch, wenn ein paar mehr Leute das Auto stehen lassen und auf das Fahrrad umsteigen.

Maximilian Arnold: Für mich ist der Radweg ein Erfolg, wenn möglichst viele Bürger den Radweg nutzen und wenn wir Autoverkehr in der Bahnhofstraße reduzieren können, um den Anwohnern ein besseres Wohnklima mit weniger Lärm und Abgas zu ermöglichen.

Was passiert in der Zeit nach September?

Kevin Schlegel: Zuerst erfassen wir jetzt die Zahlen und Fakten. Wie viele Radfahrer das Angebot nutzen und ob es Verbesserungsvorschläge von Bürgerinnen und Bürgern gibt. Danach wird dann entschieden, ob der Pop-Up-Radweg in der Bahnhofstraße ein Erfolg war und eventuell sogar dauerhaft installiert werden kann und soll.

Kevin Schlegel bei der Bearbeitung der Planentwürfe des Pop-Up-Radwegs.

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